Kantonsspital Olten als Referenzklinik

    Fortschritt in der Behandlung von Wirbelsäulenschäden. Die Wirbelsäulenchirurgie der Solothurner Spitäler AG (soH) kann dank der Installation eines sogenannten O-Armes konventionell etablierte Eingriffe an der Wirbelsäule genauer und sicherer durchführen. Mit dieser neuen Technik sollen nun auch neue Operationsverfahren entwickelt werden, was in Fachkreisen schweizweit auf grosses Interesse stösst. Das Kantonsspital Olten gilt als Referenzklinik.

    (Bild: zVg) Eingriff an der Wirbelsäule mit dem O-Arm im Kantonsspital Olten.

    Wirbelsäulen-Eingriffe werden für Patienten noch sicherer und sind künftig mit weniger Risiken verbunden. «Der Begriff minimal-invasiv kann bei Eingriffen an der Wirbelsäule nun mit Recht verwendet werden» sagt der Leiter der Wirbelsäulenchirurgie, Dr. med. Stephan Marx. Üblicherweise werde der Begriff damit verbunden, wie klein der Schnitt bei Operationen ausfalle, der Schaden tief im Gewebe werde jedoch selten berücksichtigt. Durch die neuartige Operationsmethode mit dem O-Arm wird am Kantonsspital Olten die bereits langjährig bewährte Computernavigation um die zusätzliche dritte Ebene erweitert. «Früher überprüfte man mit Röntgengeräten während des Eingriffs in Abständen immer wieder, ob die Implantate am richtigen Ort sitzen. Stellte man fest, dass das Implantat nicht ganz richtig platziert ist, musste es korrigiert werden. Dies verursachte Gewebeschäden. Dank dem O-Arm kann ich nun in Echtzeit meine Instrumente und Implantate auf Anhieb millimetergenau platzieren und laufend überprüfen.»

    Strahlenbelastung wird gesenkt
    Der O-Arm ist ein speziell für die Wirbelsäulenchirurgie entwickeltes Bildgebungssystem, welches die Vorteile von Röntgen, Computertomographie und Navigation verbindet und die Strahlenbelastung für Patientinnen und Patienten, aber auch für das Operationspersonal, um bis zu 50 Prozent senkt. Dieses mobile Bildgebungssystem umschliesst den Patienten wie ein O und liefert zwei- und dreidimensionale Aufnahmen während der Operation, ohne dass der Patient seine Position ändern muss.

    Dr.med. Stephan Marx hat bereits 1997 die Navigation an der Wirbelsäule als Pionier in Deutschland mitentwickelt und sie in Olten 2004 eingeführt. Die jetzige Weiterentwicklung mit dem O-Arm – welcher in dieser Form zur Zeit noch die einzige Installation in der Deutschschweiz ist – stösst auf grosses Interesse bei Kliniken aus Basel, Schaffhausen, Zürich und St. Gallen. Das Kantonsspital Olten gilt für diese Operationsmethode als Learning-Center und Referenzklinik. Stephan Marx wurde von der Geschäftsleitung per 1. Januar 2016 zum Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie der Solothurner Spitäler AG berufen.

    Walter Ryser

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